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Im Flow sein – in 8 einfachen Schritten

In diesem Artikel erfahren Sie, was im Flow sein bedeutet und welche 8 Schritte Ihnen dabei helfen. Und wie Sie im Flow schneller und leichter kreative, innovative Ideen zu entwickeln und scheinbar spielerisch einfach Lösungen für Probleme finden werden. Sie erfahren, wie Sie Flow Erlebnisse als fixe Größe in Ihren Arbeitsalltag einbauen können – um Aufgaben gezielt an Ihr Unterbewusstsein, Ihre Intuition und Ihre Kreativität zu delegieren.

(Lesezeit ca. 10 Minuten)

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Als Kreative nutze ich Flow Erlebnisse regelmäßig…

…um Ideen und Inspirationen für meine Business Illustrationen und Cartoons zu finden. Mein Name ist Barbara Roth, und ich bin Business Illustratorin & Cartoonistin und Expertin für Visual Storytelling. Zu mir kommen internationale und innovative Unternehmen, die sperrige Themen effektiver und unterhaltsamer an ihre Zielgruppen rüberbringen wollen. Sehr oft intern, an ihre Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Aber auch extern, an Geschäftspartner:innen, Kund:innen und andere Stakeholder. In diesem Artikel gebe ich Tipps aus meinem praktischen Arbeitsalltag, wie Sie konkret schneller und leichter in den Flow kommen können – und wie Sie Flow Erlebnisse nutzen können, um mühelos und auf spielerisch einfache Weise produktiver sein können.

Im Flow sein – und welche Rolle die Zeit dabei spielt

Die Voraussetzung für Flow Erlebnisse ist eine neue Form des Umgangs mit der Zeit. Und ich meine jetzt nicht die üblichen Techniken aus dem Zeitmanagement, mit dem wir unsere tägliche Workload effizienter bewältigen können. Sondern ich meine ein Bewusstsein dafür, dass Zeit mehr ist als die Zeitrechnung, die wir heutzutage als normal empfinden. In der wir Sekunden, Minuten und Stunden linear betrachten und davon ausgehen, dass eine Aufgabe eine gewisse Zeit dauert, die sich fix beziffern lässt. Genau diese Zeitrechnung hält viele Menschen davon ab, jemals mit dem Flow arbeiten zu können. Denn der Flow hat seine eigene Zeitrechnung. Und um diese verstehen zu können, schauen wir uns drei Arten von Zeit an, wie sie in der griechischen Antike verwendet wurden:

Drei Arten von Zeit: 1. Chronos…

Die drei Zeitarten gehen auf die Namen von drei Göttern in der griechischen Antike zurück: Chronos war der Gott der Zeitmessung. Diese Art von Zeit ist die Zeit, die wir heutzutage mit Zeitmanagement zu optimieren versuchen, um unsere Produktivität zu steigern oder Aufgaben effizienter zu lösen. Neben Chronos gab es allerdings noch zwei weitere Formen von Zeit. Diese sind für das Thema Flow wichtig zu kennen:

… 2. Kairos und 3. Äon

Kairos war der Gott des richtigen Augenblicks.  Bei dieser Art von Zeit geht es darum, im richtigen Moment das Richtige zu tun oder eine Gelegenheit beim Schopf zu packen. Und für den Flow spielt der richtige Augenblick eine ganz entscheidende Rolle, wie wir in Folge noch sehen werden. Die dritte Zeitform hat ihren Namen vom Gott Äon, der gleichzeitig Kind und Greis war und sowohl für die Ewigkeit stand als auch die Menschen dazu aufforderte, ihren Handlungen im Hier und Jetzt einen Sinn zu geben. Auch diese Art von Zeit ist wichtig zu verstehen, wenn es um das Thema Flow geht. Wir werden später im Text auf diese drei Zeitbegriffe zurückkommen!

Und wie kommen Sie jetzt in den Flow?

Griechische Götter gut und schön. Aber Sie wollen mit dem Flow arbeiten und brennen jetzt wahrscheinlich schon darauf, dass Sie Antworten auf die folgenden Fragen erhalten: Wie können Sie bei Ihrer Arbeit in den Flow gelangen? Wann können Sie mit so einem Flow rechnen? Wie lange dauert der dann etwa? Und woran merken Sie überhaupt, dass der Flow da ist?

Was ist das eigentlich – im Flow sein?

Der Begriff Flow wird als schöpferischer Zustand beschrieben, bei dem man in einer Tätigkeit völlig aufgeht. Bekannt geworden ist der Begriff vor allem durch die Arbeiten des Psychologen und Kreativitätsforschers Csíkszentmihályi. Daraus abgeleitet taucht der Begriff Flow in der Managementliteratur auf – als derjenige Zustand, in dem es einfach flutscht. Wo Ihnen die Dinge spielerisch leicht von der Hand gehen. Weil Sie so in eine Tätigkeit vertieft ist, dass Sie Zeit und Ort einfach vergessen – und dabei ein echtes Glücksgefühl spüren, da Sie etwas tut, was Ihnen Freude macht. Und für ganz entscheidend halte ich noch einen weiteren Punkt: Im Flow sein ist eng verbunden mit Kreativität und Intuition. Wenn Sie mit dem Flow arbeiten, werden Sie in der Lage sein, innovative Ideen zu entwickeln – und zwar mühelos und mit Hilfe Ihres Unterbewusstseins.

Im Flow sein lässt sich trainieren & lernen

Genauso wie Sportarten, Sprachen oder jegliche andere Fähigkeiten können Sie lernen, im Flow zu sein. Ich weiß, wovon ich spreche, denn ich nutze Flow Erlebnisse seit Jahren bei meiner Arbeit als Business Illustratorin & Cartoonistin. In dieser Zeit habe ich meine Fähigkeit, mit dem Flow zu arbeiten, immer weiter perfektioniert. So dass ich heute den Flow als fixe Größe in meinen Arbeitsalltag einbaue – und gezielt für strategische und kreative Aufgaben nütze.

Jetzt werden Sie sich denken: Die hat ja leicht reden – die hat einen kreativen Beruf.

Sie haben in einem Punkt Recht: Ja, ich liebe meinen Beruf. Das halte ich in der Tat für die Grundvoraussetzung für die Arbeit mit dem Flow. Dabei ist es allerdings unerheblich, um was für einen Beruf es sich handelt. Flow Erlebnisse haben nichts mit dem Beruf als solchem zu tun. Aber sehr wohl damit, ob die Person, die den Beruf ausübt, den Beruf liebt – und wie sie diesen Beruf ausübt. Das werden wir uns in den Tipps noch genauer anschauen. An dieser Stelle daher nur noch so viel: Sollten Sie Ihren Beruf verabscheuen, dann wird es in der Tat wahrscheinlich schwieriger für Sie, mit dem Flow zu arbeiten. Insofern hoffe ich, dass Sie Ihren Beruf lieben. Denn jetzt lade ich Sie ein zu erfahren, wie Sie in Zukunft immer öfter im Flow sein können. Und so so kreativer, produktiver, innovativer und glücklicher & zufriedener sein werden.

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Schritt 1: Wissen Sie, wie Sie sich gerade fühlen?

Als Erwachsene haben die meisten von uns verlernt, sich selber zu spüren. Stattdessen unterdrücken wir unsere Gefühle, um im Alltag funktionieren zu können. Daher lautet der erste Schritt zum Flow: Finden Sie heraus, wie es Ihnen jetzt gerade geht und was Ihnen fehlt. Fragen Sie sich z.B.: Habe ich Durst? Brauche ich Bewegung? Irritiert mich das flackernde Deckenlicht? Habe ich Kopfschmerzen? Stört mich die Luft im Raum? Tut mir der Rücken weh? Überfordert mich die Aufgabe, die ich erledigen soll? Fühle ich mich unter Zeitdruck? Stören mich E-Mails, die hereinkommen? Oder, oder, oder…

Versuchen Sie, den wahren Grund zu finden.

Sehr oft vermischen wir da nämlich ganz gewaltig etwas. Eine Aufgabe, die uns überfordert, münzen wir um in Aggression auf die Baustelle nebenan, wo gerade gesägt wird. Oder wir sind sauer auf die nächste Person, die zur Tür reinkommt. Aber in Wirklichkeit geht es darum, dass wir feststellen: „Ich habe Angst vor dieser Aufgabe, weiß nicht, wie ich diese Aufgabe lösen soll und habe Angst zu versagen.” Im ersten Schritt ist die Erkenntnis alleine bereits genug.

Gratulieren Sie sich, wenn es Ihnen einen Tag lang gelingt, sich zu spüren. Wenn Sie wollen, machen Sie sich Notizen. Das ist im ersten Schritt bereits genug.

Warum ist es für die Arbeit mit dem Flow so wichtig, sich zu spüren?

So ein Flow Zustand ist wie eine Welle aus Energie. Das ist vergleichbar mit den Surfern auf Hawaii. Dort gibt es diese riesigen Wellen. Und was tun die Surfer, damit sie auf so einer Welle reiten können? Als erstes liegen sie mal mit ihren Surfbrettern im Wasser und halten Ausschau. Wenn sie dann beobachten, dass eine Welle im Anrollen ist, paddeln sie los, stellen sich auf ihr Brett – und dann erst kann die Action mit der Welle beginnen. (Denken Sie jetzt kurz an die griechische Zeitform Kairos zurück – den richtigen Augenblick erwischen…) Genau so ist das, wenn Sie im Flow sein wollen: Sie müssen wissen, wann die (Energie-)Welle kommt. Letztlich ist das Arbeiten mit dem Flow also nichts anderes als „persönliches Lebensenergiemanagement“.

Schritt 2: Was stört, muss weg

Das klingt jetzt hart und ist auch so gemeint. Wenn Sie Flow Zustände nutzen und produktiv, kreative und innovativ sein möchten, dann können Sie es sich nicht leisten, dass Ihnen Ihre Energie geraubt wird. Denn Ihre Energie ist Ihre wichtigste Ressource. Und diese Ressource kann durch eine Menge Kleinigkeiten massiv gestört werden.

Dieser zweite Schritt folgt direkt auf den ersten, wo Sie daran gearbeitet haben, sich (wieder) zu spüren. Jetzt geht es darum, Dinge zu eliminieren, die dazu führen, dass Sie sich nicht optimal fühlen. Denn diese Dinge rauben Ihnen Ihre wertvolle Energie.

Ein Beispiel aus dem Alltag

Stellen Sie sich einmal vor, Sie sitzen in einem kratzigen, verwaschenen Pullover und Turnschuhen, in denen Ihre Füße schwitzen in einem schwarz ausgemalten, fensterlosen Raum, in dem ein riesiger Server steht, der die ganze Zeit brummt. Weil Sie seit 6 Stunden nichts gegessen haben, haben Sie gerade eine lauwarme Pizza vom Pizzaservice geliefert bekommen. Auf dem Tisch steht eine Cola in einer 1,5-Liter Plastikflasche, die nach den Thunfischpizza-Fingern riecht, mit denen Sie sie gestern angefasst haben.

…die Wahrscheinlichkeit, dass Sie in dieser Situation ein Flow Erlebnis haben, geht wahrscheinlich gegen null (ausgenommen, Sie sind IT Programmierer – Menschen, die meiner Wahrnehmung nach in einem solchen Biotop durchaus blühen und gedeihen können. Sie sehen daran: Störfaktoren sind etwas sehr Persönliches)

Daher lautet Ihre Aufgabe im zweiten Schritt:

Eliminieren Sie Störfaktoren in Ihrem Leben und schaffen Sie so eine Umgebung, die Ihnen guttut. Bezogen auf das Beispiel von weiter oben (falls Sie sich in der Atmosphäre nicht wohlfühlen würden) könnten Sie konkret so vorgehen: Ersetzen Sie den kratzigen Pullover durch einen anderen. Ziehen Sie andere Schuhe an. Suchen Sie sich einen anderen Raum zum Arbeiten (oder verändern Sie den bestehenden Raum, falls Sie die Möglichkeit haben). Stellen Sie den Server in ein anderes Zimmer. Essen Sie Dinge, die Ihnen gut tun.

Warum ist Wohlfühlen so wichtig, um in den Flow kommen können?

Eine wohltuende Umgebung (wie immer sie aussieht) wird die Wahrscheinlichkeit für Flow Erlebnisse stark erhöhen. Je mehr Zeit Sie also in einer Umgebung verbringen, die Ihnen ein gutes Gefühl gibt, desto wahrscheinlicher wird es, dass Sie Flow Zustände erleben werden.

Schritt 3: Worauf haben Sie jetzt gerade Lust?

Haben Sie den Eindruck, dass Sie nur noch nach Ihrem Terminkalender leben? Dass ihr Leben sowohl beruflich als auch privat komplett durchgetaktet ist? So dass Sie schon seit Jahren nicht mehr überlegt haben, was Sie gerne machen würden. Sondern sich in einem ewigen Hamsterrad bewegen, wo Sie sich die ganze Zeit von To Dos getrieben fühlen?

Wenn Sie erst einmal beginnen, die Schritte 1 und 2 in Ihren Alltag zu integrieren, dann werden Sie automatisch immer öfter feststellen, welche Störfaktoren Sie eliminieren müssen. Und wenn Sie damit erst einmal anfangen…

…dann sind Sie bereit für Ihre Aufgabe in Schritt 3:

Fragen Sie sich immer öfter, worauf Sie Lust haben – was Sie tun WOLLEN (und nicht: was Sie tun MÜSSEN) – und tun Sie es. Jetzt werden Sie sagen: Das geht gar nicht! Ich hab so viel Stress und Termindruck, da muss ich Dinge effizient abarbeiten. Da ist kein Platz für das, was ich will. Ich kann Sie gut verstehen. Genau das ist ja die Crux an der Sache: Zuerst schaffen wir uns einen goldenen Hamsterkäfig. Und dann glauben wir, dass das Leben so sein muss. Ihre Aufgabe ist, sich quasi selber zu überlisten und klammheimlich ihr Leben zu verändern, ohne dass es sich wie eine echte Veränderung anfühlt. Ein Minimalprogramm kann zum Beispiel so aussehen: Wenn Sie im Büro arbeiten, stehen Sie öfters auf. Gehen Sie öfters ein paar Schritte. Öffnen Sie öfters ein Fenster. Gehen Sie 5 Minuten an die frische Luft. Entspannen Sie 2 Minuten mit geschlossenen Augen usw.

Das sind nicht wirklich revolutionäre Veränderungen…

Wenn Sie allerdings einige Wochen lang darauf fokussieren, immer öfter (kleine) Dinge zu tun, die Sie wollen, dann werden Sie eine interessante Sache feststellen: Sie werden immer mehr wollen. Und die Dinge, die Sie tun wollen, werden einen immer größeren Platz in Ihrem Leben einnehmen. Denken Sie an die Arten von Zeit, die ich Ihnen oben vorgestellt habe. Sie erkennen: Dieser Schritt hat sehr viel mit Kairos zu tun – zu erkennen, wann für Sie die richtige Zeit ist, etwas zu tun.

Wie ich es in meinem Arbeitsalltag mache

Ich habe z.B. irgendwann einmal festgestellt, dass es mich nervt, vormittags und mittags in Meetings zu sitzen. Daraufhin habe ich begonnen, Meetings erst ab 14 Uhr anzusetzen, wann immer ich die Wahl hatte. Weiter ging es damit, dass ich eine bewusste Mittagspause gemacht habe, in der ich mein Handy einfach abgeschaltet habe. Darauf folgte die Einführung eines Mittagsspaziergangs. Um noch einen draufzusetzen, habe ich irgendwann an allen Tagen die Zeit zwischen 12 und 14:30 in meinem Kalender blockiert – um mir (außer in absoluten Notfällen) diese Zeit grundsätzlich freizuhalten. Inzwischen plane ich meine Woche so, dass ich jeden Tag die Auswahl zwischen verschiedenen Tätigkeiten habe. Aber wann immer ich Lust habe, tue ich trotzdem was anderes (nämlich worauf ich gerade Lust habe). Und die Welt steht immer noch!

Schritt 4: Wenn der Flow das erste Mal anklopft…

Wenn Sie an den Schritten eins bis drei bereits arbeiten, dann können Sie damit rechnen, dass jederzeit ein erstes Flow Erlebnis in Ihr Leben treten kann. Wie sieht sowas aus? Und wann passiert es?

Sehr wahrscheinlich übrigens zu einem absolut unmöglichen Zeitpunkt. Sagen wir mal: Sonntag früh um fünf Uhr. Es treibt sie förmlich aus dem Bett. Sie machen sich kurz Notizen. Aus irgendeinem magischen Grund sind Sie geistig so fit, dass die Gedanken intensiv fließen. Voll bei der Sache skizzieren Sie in kürzester Zeit z.B. eine komplette Projektidee – an der Sie zuvor im Büro wochenlang herumgegrübelt, aber keine Lösung gefunden haben. Nachdem Sie fertig sind, stellen Sie mit Blick auf die Uhr fest, dass Sie gerade 90 Minuten lang intensiv bei der Sache waren – und gar nicht bemerkt haben, wie die Zeit vergangen ist.

Gratulation – Sie hatten gerade ein 1A Flow Erlebnis!

Genauso gut kann der Flow Sie unter der Dusche, in der Badewanne, beim Spazierengehen oder in anderen Situationen überraschen. Offensichtlich fühlen Sie sich so wohl, dass der Flow zu Ihnen kommen will.

Entsprechend lautet Schritt 4: Seien Sie bereit, den Flow anzunehmen, wenn er kommt.

Denn wenn Sie ihn abwürgen, dann war’s das. Entweder Sie nutzen diese Energiewelle, wenn Sie kommt – oder Sie verzichten darauf und quälen sich in den nächsten Wochen tagelang mit der Projektidee herum. Sie haben die Wahl: Wollen Sie den Flow annehmen – oder müssen Sie sich weiter quälen? Halten Sie einen Notizblock und einen Stift bereit, damit Sie für den Flow bereit sind. Hier geht es wieder um Kairos: Den richtigen Moment beim Schopfe zu packen.

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Schritt 5: Freunden Sie sich mit dem Flow an

Sie haben vielleicht schon bemerkt: Der Flow ist etwas eigenwillig, um nicht zu sagen: mühsam. Kommt, wann er will, auch wenn’s gerade unpassend ist. Ein sehr anarchischer Geselle, oder? Richtig! Und es wird sogar noch schlimmer: Anders als bei den Surfern auf Hawaii, wo die anrollende Welle auch wirklich am Strand ankommt, kann der Flow jederzeit abreißen. Dazu genügt es, dass Sie gerade begonnen haben, mit dem Flow zu arbeiten und ihr Handy klingelt. Sie telefonieren kurz, aber danach ist der Flow mit Sicherheit weg. Genau so mit Störungen aller Art: Einmal unterbrochen, ist der Flow meist futsch und lässt sich an diesem Tag auch sehr wahrscheinlich nicht mehr aktivieren. Ob und wann er wiederkommt, steht in den Sternen.

Ihre Aufgabe in Schritt 5: Fangen Sie an, MIT dem Flow zu arbeiten und sich nach ihm zu richten.

Rechnen Sie sich kurz aus, warum das trotz aller zweifelhafter Eigenschaften des Flows für Sie extrem vorteilhaft ist: Angenommen, der Flow kommt 2x die Woche, jeweils für 90 Minuten. Dann heißt das, dass Sie pro Woche 3 Stunden hochproduktiv sind. Im Jahr kommen Sie so auf rund 150 Stunden (denn der Flow macht auch vor Ihrem Urlaub nicht halt, frech, wie er ist). Wenn Sie in Ihren 150 Stunden Flow Zustand an strategischen und innovativen Projekten arbeiten, dann bringen Sie deutlich weiter, als wenn Sie das ganze Jahr über brav eingetaktet nach ihrem Zeitplan an Ihren Projekten herumbasteln. Sie schaffen also sehr viel mehr in sehr viel weniger Zeit.

Der Flow ist Ihr persönlicher Turbo

Dank Ihrer Flow Erlebnisse können Sie nicht nur Ihre Produktivität, Kreativität und Innovationskraft steigern. Sondern Sie erhalten auch Zugang zu Ihrer Intuition und Ihrem Unterbewusstsein. Dadurch erhöhen Sie Ihre Lösungskompetenz – gerade in Fällen, wo Logik nicht mehr weiterhilft (psst! Nicht weitersagen an Ihre Kollegen, die immer noch an das Märchen glauben, dass wir Menschen rein rationale, logische Entscheidungen treffen. Die sind Lichtjahre vom Flow entfernt und werden Sie höchstens belächeln.) Seien Sie einfach hochproduktiv – und genießen Sie das Erstaunen Ihrer Kolleg:innen, wieso Sie das ohne Überstunden und völlig entspannt schaffen.

Schritt 6: Fangen Sie an, strategisch mit dem Flow zu arbeiten

Jetzt kennen Sie den Flow schon näher und wissen um seine Eigenwilligkeit. Organisieren Sie jetzt Ihr Leben so, dass Sie Platz für (mögliche) Flow Erlebnisse bereit halten. In den Schritten eins bis drei haben Sie sich ja bereits damit beschäftigt, in sich reinzuspüren, Störfaktoren auszuschalten und herauszufinden, was Sie wirklich wollen – und dies auch zu tun. Und in den Schritten vier und fünf haben Sie angefangen, mit dem Flow zu arbeiten und dafür zu sorgen, dass Sie im Flow nicht gestört werden.

Ihre Aufgabe in Schritt 6: Planen Sie den Flow in Ihr Leben ein

Wenn Sie weiterhin konsequent an den Schritten eins bis fünf dran sind und ihr Leben so Schritt für Schritt so gestalten, wie es Ihnen entspricht, dann wissen Sie: Der nächste Flow kommt bestimmt! Bereiten Sie sich für den Fall der Fälle vor. Seien Sie bereit für die Arbeit mit dem Flow.

Organisieren Sie Ihren Terminkalender so, dass Sie gewisse Zeiten freihalten

Nämlich die, wo der Flow gerne kommt. Ein Beispiel aus meinem Arbeitsleben: Irgendwann habe ich festgestellt, dass bei mir Flow Erlebnisse regelmäßig frühmorgens kommen. Seitdem vermeide ich Meetings, Telefongespräche oder E-Mail Schreiben vor 11 Uhr Vormittag. So habe ich die Möglichkeit, einige Stunden intensiv zu arbeiten (wenn der Flow kommt). Und wenn er nicht kommt, mache ich einfach andere Sachen.

Überlegen Sie sich schon vorab, welche Aufgaben, Projekte oder Fragen Sie im nächsten Flow bearbeiten möchten.

Um Ihnen ein Beispiel aus meinem Arbeitsalltag zu geben: Wenn ich ein neues Projekt starte, dann mache ich mit meinen Kund:innen ein Briefinggespräch, eventuell recherchiere ich auch noch ein bisschen ergänzend. Und dann tue ich erst einmal… Nichts! Genauer gesagt: Ich warte darauf, bis der Moment kommt, von dem in früheren Jahrhunderten gesagt wurde, dass einen die Muse küsst. Modern formuliert warte ich auf den nächsten Flow.

Wenn Projekte, Aufgaben oder wichtige Fragen irgendwie nicht rund laufen oder sich zu sperren scheinen…

…überlassen Sie es Ihrem nächsten Flow Moment, eine Lösung zu finden. Sehr oft gehen die Dinge dann plötzlich ganz leicht, so dass man sich fragt, warum es vorher eigentlich so schwierig war. Das fühlt sich manchmal sogar so einfach an, dass Sie vielleicht mißtrauisch werden: Darf das so leicht gehen? Muss das nicht hart, schwierig und mühsam sein? Nein, muss es nicht! Womit wir beim nächsten Punkt sind.

Schritt 7: Üben Sie, scheinbar Nichts zu tun

Ja, ich weiß: das ist hart. Als Person, die sich regelmäßig Tages-, Wochen-, Monats- und Jahresziele setzt, war es für mich anfangs fast unerträglich, mittags einfach spazierenzugehen. Ich hatte immer das Gefühl, total ineffizient Zeit zu verplempern. (Ja, ich war und bin teilweise immer noch eines dieser Opfer der seit Jahrzehnten propagierten Selbstoptimierung.)

Doch hier ein Gedanke, der Ihnen helfen wird, das Nichtstun in Ihren Alltag integrieren zu können: Das (scheinbare) Nichtstun ist ein wesentlicher Bestandteil des Flows. In Wirklichkeit tun Sie ja etwas. Sie gehen, wie in meinem Fall, zum Beispiel spazieren. Vielleicht meditieren Sie auch. Oder Sie schlafen… Denken Sie zurück an Schritt eins bis drei, wo Sie erforscht haben, wie Sie sich fühlen, das Ihre Bedürfnisse sind und was Sie jetzt im Moment tun wollen.

In Schritt sieben lautet Ihre Aufgabe, einen Ausgleich zum Flow zu finden

Denn so ein Flow ist ja ein extremer Energieschub. Profisportler:innen oder Künstler:innen kennen das: Nach einem Wettkampf bzw. einer Vorstellung müssen sie extrem darauf achten, für die nötige Entspannung zu sorgen. Genauso ist das auch bei Flow Erlebnissen: Die Entspannung ist quasi das Gegenstück zum Flow. Gleichzeitig ist es auch die Voraussetzung dafür, dass Sie im nächsten Flow wieder hochproduktiv sein können. Wenn Sie noch einmal kurz an die Zeitform Kairos zurückdenken.

Genauso wie es wichtig ist, die produktiven Phasen zu erkennen…

…genauso wichtig ist es zu erkennen, wenn Ruhe erforderlich ist. Wenn es besser ist, eine Stunde zu schlafen als sich mit einer PowerPoint Präsentation herumzuquälen. Oder dass es zielführender ist, bei schönem Wetter eine Runde spazieren zu gehen als hungrig ein Kreativmeeting in einem fensterlosen Raum abzuhalten (…um nur ein paar Verhaltensweisen zu nenne, über die wir am Ende unseres Lebens wahrscheinlich denken werden: Was habe ich eigentlich alles für Sinnlosigkeiten in meinem Leben gemacht. Ein Gedanke, der viel mit dem Zeitprinzip des Äon zu tun hat – vielleicht möchten Sie ja nochmal kurz zum Anfang des Artikels zurückscrollen und sich den Text zu den drei griechischen Götter noch einmal durchlesen.)

Lernen Sie zu entspannen – nur so können Sie hochproduktiv sein

Menschen, die nicht entspannen können, laufen Gefahr, in ein Burnout zu fallen oder ein Suchtverhalten zu entwickeln (Alkohol, Rauchen, Essen, etc.). Denn so toll ein Flow auch sein mag: Es handelt sich um eine geistige Höchstleistung. Und von dieser müssen Sie erst mal wieder runterkommen, um nicht in einem ständigen Hype zu sein und irgendwann durchzudrehen.

Schritt 8: Das ganze Leben als Flow organisieren

Wenn Sie mit den Schritten eins bis sieben arbeiten, dann ist Schritt acht vergleichsweise einfach. Meiner Erfahrung nach sind die schwierigsten Schritte die Schritte eins bis drei. Weil man sich erst einmal daran gewöhnen muss, Dinge im eigenen Leben zu verändern. Ab Schritt vier wird es dann immer einfacher. Und bei Schritt acht sind Sie bereits schon so trainiert, dass Ihnen der Umgang mit Kairos und Äon in Fleisch und Blut übergegangen ist.

Ihre Aufgabe in Schritt 8 lautet: Krempeln Sie sukzessive Ihr Leben um, bis es für Sie passt.

Wenn Sie im Flow sind, werden Sie immer stärker Ihre ureigenste Lebenskraft spüren können. Sie werden feststellen, dass Sie Phasen haben, wo diese Lebenskraft sehr intensiv ist. Dann wieder werden Sie Phasen haben, wo sich scheinbar wenig tut. Im Flow sein bedeutet allerdings, auch solche Phasen wertzuschätzen und bewusst zu nutzen. Denn sehr oft sind solche (scheinbar unproduktive) Phasen der Punkt, an dem sich Ihr Leben grundlegend verändert – aber für den nächsten Sprung erst noch Energien gesammelt werden muss.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Spaß beim im Flow Sein!

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Barbara Roth M.A., international führende Business Cartoonistin

Cartoonist Barbara Roth cartoonsbyroth

„ Ich unterstütze Unternehmen und Einzelpersonen dabei, das eigene kreative Potenzial für die persönliche und berufliche Weiterentwicklung und Transformation zu nutzen – und so noch erfolgreicher zu sein.”

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